Dr. Fynn Holm

Postdoc

Abteilung für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte

E-Mail
fynn.holm@uni-tuebingen.de
Postadresse
Asien-Orient-Institut
Abteilung für Japanologie
Wilhelmstraße 90
D-72074 Tübingen
Deutschland
2022-03/2023 Postdoc, Wirtschafts- Sozial-, und Umweltgeschichte (WSU), Universität Bern
2022 Gastwissenschaftler, Sophia Universität, Tokyo, Japan
2021-2022 SNSF Early Postdoc Mobility Assoziierter Postdoktorand am Department of History, Harvard Universität, USA
2021 Lehrbeauftragter (Sabbatical Vertretung), Historisches Seminar, Universität Zürich
2020-2022 Postdoktorand, Sozialwissenschaftliche Japanologie, Asien-Orient-Institut, Universität Zürich
2019 Doktor der Philosophie (Geschichte), Universität Zürich                
Titel der Dissertation: «Living with the Gods of the Sea: Anti-Whaling Movements in Northeast Japan, 1600-1912»
2017-2018 Gastwissenschaftler, International Research Institute of Disaster Science, Tohoku Universität, Sendai, Japan
2015-2020 Lehr- und Forschungsassistent, Sozialwissenschaftliche Japanologie, Asien-Orient-Institut, Universität Zürich
2015 M.A. Geschichte (Hauptfach) und Japanologie (Nebenfach), Universität Zürich
2013-2014 Austauschprogramm, School of Arts and Letters, Meiji University, Tokyo, Japan
2011 B.A. Geschichte und Recht, Universität Basel
  • Umweltgeschichte
  • Globalgeschichte
  • Frühneuzeitliche und moderne Geschichte Japans
  • Mensch-Tier-Geschichte
  • Alpine Landschaften
  • Mensch-Wal-Beziehungen

Note: For an English version, see the Research Output List under «Publikationen und Vorträge».

Transnationale Umweltgeschichte der japanischen Alpen

Ziel dieses Habilitationprojektes ist es, eine Umweltgeschichte der heute als japanische Alpen bekannten Region zu schreiben und zu untersuchen, wie anthropogene und umweltbedingte Veränderungen die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung der Region geprägt haben. Die Umbenennung der zentralen japanischen Gebirgskette in Nihon Arupusu (japanische Alpen) im Jahr 1905 veränderte nicht nur die Wahrnehmung der Berge und ihrer Nutzung in Japan, sondern hatte auch materielle Auswirkungen auf die Gebirgsökologie, wie den Bau von Viehzuchtbetrieben, Staudämmen und Skigebieten, da die japanischen Akteure bestrebt waren, die westliche industrielle und touristische Nutzung der Berge nachzuahmen.

Mensch-Wal Beziehung im historischen Japan

Im heutigen Diskurs wird Japan gemeinhin als «Walfangnation» mit einer angeblich jahrhundertealten, homogenen «Walfangkultur» dargestellt. In meiner Doktorarbeit habe ich gezeigt, dass nicht alle Küstengemeinden Teil dieser Walfangkultur waren. Die Fischereigemeinschaften im Nordosten Japans schützten oft Wale vor Walfängern aus anderen Regionen, da man glaubte, Wale seien die Götter des Meeres, die den Fisch an die Küste bringen. Bislang wurden die menschlichen Interaktionen mit Walen in der frühen Neuzeit ausschliesslich anhand des (proto-)industriellen Walfangs betrachtet. Indem ich mich jedoch auf japanische Gemeinschaften konzentriere, die keinen Walfang betrieben, konnte ich aufzeigen, dass die Menschen auf verschiedene Weise von der Anwesenheit der Wale profitierten, selbst wenn diese nicht aktiv gejagt wurden. Ich argumentiere, dass die menschlichen Interaktionen mit Walen vielfältiger waren als die einfache Jäger-Beute-Beziehung, die in der aktuellen Walfanggeschichtsschreibung beschrieben wird. Meine Forschung hat aufgezeigt, dass in Japan friedliche Formen der Koexistenz zwischen Menschen und Walen vorkamen, die nicht auf der Jagd der Wale beruhten.   

Diskurse über die gegenwärtige japanische Walfangpolitik

Dieses Projekt untersucht die Gründe für den japanischen Rückzug aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Juni 2019 und die Auswirkungen, die die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs für die japanischen Walfanggemeinschaften an der Küste hat. Meine Recherchen haben ergeben, dass die japanische Regierung die IWC absichtlich ein Jahr vor den nächsten amerikanischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020 verlassen hat, da sie davon ausging, dass die damalige Trump-Administration nicht daran interessiert war, einen Austritt aus einer internationalen Organisation zu sanktionieren. Meine Forschung konnte aufzeigen, dass viele der japanischen Walfangdörfer das Überleben ihrer Gemeinschaft mit der Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs verknüpft hatten. Gleichzeitig bleibt es unklar, ob eine solche Industrie langfristig wirtschaftlich lebensfähig ist.

Konzeptualisierung von Non-Human Agency

Das Ziel dieses interdisziplinären Forschungsprojekt war es zu analysieren, wie «Non-Human Agency» in der aktuellen akademischen Literatur konzeptualisiert wird. Zusammen mit der Anthropologin Dr. Anne Aronsson und der Japanologin Melissa Kaul, M.A. habe ich zwei Workshops an der Universität Zürich organsiert, deren Ergebnisse als Special Issue in dem Journal Relations. Beyond Anthropocentrism veröffentlicht wurden. Für das Special Issue haben Dr. Anne Aronsson und ich ein Essay über die mögliche «Non-Human Agency» von sozialen Robotern in japanischen Altersheimen geschrieben. Weiterhin haben wir über die artenübergreifenden Verstrickungen von SARS-CoV-Ausbrüchen auf chinesischen Tiermärkten in der Zeitschrift The Anthropocene Review publiziert. In unseren Artikeln haben wir argumentiert, dass in der akademischen Literatur drei verschiedene Arten von «Non-Human Agency» oft miteinander verwechselt werden: linguistic agency, attributed agency und inherent agency.

Universität Bern

Herbstsemester 2022

  • Proseminar: Mensch-Tier-Beziehungen im Anthropozän (Historisches Institut)


Universität Zürich

Frühjahrssemester 2021

  • Bachelorseminar: Japan in the Anthropocene (Historisches Seminar)
  • Proseminar 3: Einführung in die Methoden und Theorien der Geschichtswissenschaft (Historisches Seminar)
  • Bachelorseminar: Umweltgeschichte der japanischen Alpen (Asien-Orient-Institut)

Herbstsemester 2020

  • Einführungskurs: Japanische Geschichte: Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte (Asien-Orient-Institut)

Frühjahrssemester 2020

  • Einführungskurs: Japanische Geschichte: Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte (Asien-Orient-Institut)

Herbstsemester 2019

  • Bachelorseminar: Soziale und politische Konflikte zwischen Zentrum und Peripherie in Japan (Asien-Orient-Institut)
  • Einführungskurs: Grundlagen der Japanologie: Sozialwissenschaft (Asien-Orient-Institut; zusammen mit lic. phil. Nora Gilgen)

Frühjahrssemester 2019

  • Masterseminar: Umweltbewegungen in Japan (Asien-Orient-Institut)
  • Einführungskurs: Einführung in die Japanologie 2 (Asien-Orient-Institut; zusammen mit lic. phil. Nora Gilgen)

Herbstsemester 2018

  • Bachelorseminar: Die japanische Verfassung (Asien-Orient-Institut; zusammen mit lic. phil. Nora Gilgen)
  • Einführungskurs: Japanische Geschichte: Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte (Asien-Orient-Institut)

Frühjahrssemester 2018

  • Einführungskurs: Einführung in die Japanologie 2 (Asien-Orient-Institut; zusammen mit lic. phil. Nora Gilgen)

Frühjahrssemester 2017

  • Proseminar: Umweltgeschichte Japans (Asien-Orient-Institut)
  • Einführungskurs: Einführung in die Japanologie 2 (Asien-Orient-Institut)

Herbstsemester 2016

  • Master Übungskurs: Lektüre Sozialwissenschaften: Japanischer Walfang (Asien-Orient-Institut)
  • Einführungskurs: Japanische Geschichte: Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte (Asien-Orient-Institut)

Frühjahrssemester 2016

  • Proseminar: Die Entwicklung Japans aus wirtschaftlicher und sozialer Perspektive (Asien-Orient-Institut; zusammen mit Dr. oec. Georg Blind)
  • Einführungskurs: Einführung in die Japanologie 2 (Asien-Orient-Institut)

Herbstsemester 2015

  • Proseminar: Nationalismus in Japan (Asien-Orient-Institut)
  • Internationaler Workshop «Towards an Understanding of Nonhuman Minds: From Animal to Artificial Agency, Part II»
    Workshop finanziert durch den Graduate Campus und den SNF, Zürich, Dez. 2020
    (Organisation: Fynn Holm (Hauptorganisator), Anne Aronsson, Melissa Kaul)

  • Internationaler Workshop «Facing Methodological Challenges in Asian Studies» Workshop finanziert durch den Graduate Campus, Zürich, Nov. 2020 (Organisation: Helena Hof, Nora Gilgen, Fynn Holm)

  • Internationaler Workshop «Towards an Understanding of Nonhuman Minds: From Animal to Artificial Agency, Part I» Workshop finanziert durch den Graduate Campus und den SNF, Zürich, Jun. 2020
    (Organisation: Fynn Holm (Hauptorganisator), Anne Aronsson, Melissa Kaul)

  • Doktorandenworkshop «The Environment and Global History. Humans as biological and geological agents»
    Doctoral Workshop organisiert vom Doktoratsprogramm Geschichte und dem UFSP Asien und Europa, Zürich, Okt. 2016
    (Organisation: Fynn Holm und Raphael Studer).

  • American Society for Environmental History (ASEH)
  • European Association for Japanese Studies (EAJS)
  • European Society for Environmental History (ESEH)
  • Schweizer Gesellschaft für Geschichte (SGG)