Die ökologische Neue Rechte in Deutschland, Österreich und der Schweiz (1970-2000)

Im Rahmen eines SNF-Postdoc.Mobility Stipendiums; Februar 2022 – Januar 2025

Der Natur- und Umweltschutz gilt gemeinhin als typisch linkes Anliegen. Aktuell versuchen aber auch die sogenannten Neuen Rechten, ökologische Themen für die extreme Rechte nutzbar zu machen und zugleich die Legitimität linker Parteien und Bewegungen als Trägerinnen ökologischer Politik infrage zu stellen. Tatsächlich wurden Natur- und Umweltschutzbestrebungen aber schon seit dem 19. Jahrhundert mit rassistischen, antisemitischen und sozialdarwinistischen Anschauungen und Forderungen verknüpft. Während sich die Geschichtsforschung bereits ausführlich mit dem Naturschutz in völkischen, faschistischen und nationalsozialistischen Bewegungen auseinandersetzte, wurden die Aktivitäten der extremen Rechten in den neuen Umweltschutzbewegungen nach 1945 bisher wenig beachtet. Das vorliegende Forschungsprojekt interessiert sich nicht nur für die Kontinuitäten dieser «ökologischen Rechten» nach 1945, sondern fragt auch nach den generationalen Umbrüchen, ideologischen Neuausrichtungen und politischen Kooperationsversuchen im Kontext der ökologischen Wendezeit und dem Wertewandel der 1970er und 1980er Jahre. Dazu werden sowohl rechtsökologische Umweltschutzgruppen wie der «Weltbund zum Schutze des Lebens» untersucht, die sich mehrheitlich aus ehemaligen Nationalsozialist:innen zusammensetzen, als auch neurechte Alternativmedien wie «Wir selbst», «Neue Zeit» oder «Laser», die den Anschluss ans Alternativmilieu und die «Neue Linke» suchten.

Projektleitung