Ab 2015 Dissertationsprojekt zur Mobilitätsgeschichte der Schweiz (1930 bis in die Gegenwart)
2007 - 2014 Studium der Geschichtswissenschaft, Geographie und allgemeinen Ökologie an der Universität Bern. Schwerpunkt NNG und WSU. Masterarbeit zum Thema: „Gemeinnützige Freiwilligenarbeit auf Gemeindeebene: eine historische Analyse am Beispiel des Gemeinnützigen Vereins Wattenwil (1866-2013)“
1999 - 2012 Ausbildung zum Kaufmann und Berufstätigkeit als Sachbearbeiter
  • Verkehrs- und Mobilitätsgeschichte
  • Umweltgeschichte
  • Sozial- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Mobilitätsgeschichte der Schweiz von 1930 bis in die Gegenwart

Dissertationsprojekt

Das vom SNF finanzierte Projekt, das sich in das Forschungsprogramm „Verkehrsgeschichte Schweiz“ eingliedert, stellt unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Rohr die Mobilität ins Zentrum. Dabei werden erstens aktuelle Ansätze der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung im Zeichen des „New Mobilities Paradigm“ konsequent in die historische Forschung eingebracht. Dies gilt insbesondere für den Ansatz der Mobilitätsbiografien und für die Thematik Mobilität und Ungleichheit. Zweitens wird im Rahmen des Projekts ein neues, auf diesen Ansätzen aufbauendes analytisches Instrumentarium zur historischen Raum- und Mobilitätsforschung formuliert. Drittens sollen durch die konsequente Anwendung historiografischer Methoden und einer Langzeitperspektive auch die sozialwissenschaftliche Empirie und die darauf abstellende interdisziplinäre Theoriebildung befruchtet werden. Von einer Historisierung des Mobilitätsbegriffs kann eine Erweiterung der bisherigen, vor allem von synchronen Perspektiven der Geografie und Soziologie geprägten Sichtweisen erwartet werden.
Die Breite der Fragestellungen bedingt ein entsprechend vielfältiges Quellenspektrum, welches von literarischen Quellen bis zu amtlichen Statistiken reicht. Es kommen sowohl diskursanalytische Verfahren und kulturgeschichtliche Ansätze als auch traditionelle Herangehensweisen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte zum Tragen.
Die Untersuchung soll am Beispiel des schweizerischen Bundesstaates seit 1930 erfolgen, welches sich aus mehreren Gründen anbietet: So deckt der Zeitraum sehr gut den fundamentalen Bedeutungswandel ab, den die Mobilität im Rahmen der Entfaltung modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften erfahren hat. Zudem gilt das Verkehrs- bzw. Mobilitätssystem der Schweiz aus einer Aussensicht als vergleichsweise erfolgreich und findet deshalb viel Beachtung. Und schliesslich deutet aus einer Innensicht viel darauf hin, dass der Verkehrspolitik eine wichtige Rolle bei der Verfestigung der bundesstaatlichen Strukturen zukam.

Publikationen:

Sieber, Markus: Freiwilligenarbeit im Wandel. Der Ortsverein Wattenwil (1866-2016). In: Berner Zeitschrift für Geschichte. 78/3 (2016): 3-38.

Sieber, Markus; Spielmann, Benjamin: Ein neuer Blick auf die Mobilitätsgeschichte der Schweiz. In: BERNpunkt. Magazin für Stadt und Region Bern. Ausgabe 09 (2016): 17.

 

Vorträge:

Sieber, Markus: Experiencing Space through Leisure Mobility: The Interwar Period in Switzerland. Presentation at the 14th Annual Conference of the International Association for the History of Transport, Traffic and Mobility (T2M). Mexico City 27.-30.10.2016.

Sieber, Markus; Spielmann, Benjamin: Arbeitswege und Mobilität. Quantitative und Qualitative Ansätze zur Erforschung des Pendelns (1910-1950). Referat gehalten an der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bern 23.09.2016.

Sieber, Markus: Am Vorabend der Freizeitgesellschaft: Zugang zu Freizeitmobilität in der Zwischenkriegszeit. Referat gehalten an den 4. Schweizerischen Geschichtstagen, Lausanne 10.06.2016.

Markus, Sieber: Im Schatten ihrer Ehemänner. Mobilität von Frauen seit 1960. Referat gehalten am Nachhaltigkeitstag 2015 der Universität Bern, Bern 20.11.2015.

Markus, Sieber: Mobile Lives in Switzerland since 1930. Presentation at the Late Summer School Mobile Work-Life Arrangements. Exploring Conceptual and Methodological Challenges, Freiburg (Germany) 09.-18.10.2015.

  • Mitglied: Schweizerische Gesellschaft für Geschichte
  • Mitglied: Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
  • Mitglied: International Association for the History of Transport, Traffic and Mobility (T2M)