Berns mächtige Zeit
Das 16. und 17. Jahrhundert neu entdeckt
Von „Berns mächtiger Zeit“ zu sprechen, rechtfertigt sich für diesen Zeitraum insofern, als Bern mit der Eroberung der Waadt 1536 zum grössten Stadtterritorium nördlich der Alpen aufrückte. Von „Berns mächtiger Zeit“ zu sprechen, bedeutet aber auch, dass der im Band behandelte Zeitraum von der unmittelbaren Vorzeit und Frühzeit der Reformation bis ins frühe 18. Jahrhundert, bis zum Zweiten Villmerger Krieg 1712 reichen soll, als die soziale und wirtschaftliche Vormachtstellung der protestantischen Kantone nunmehr auch in deren politische Vormachtstellung innerhalb der Eidgenossenschaft umgesetzt worden ist.
Von „Berns mächtiger Zeit“ zu sprechen, heisst, dass angesichts der Ambivalenz der Kategorie Macht und angesichts der Tatsache, dass Macht nie einfach gegeben ist, sondern permanent behauptet und realisiert werden muss, auch die Brüchigkeit und Prekarität von Machtansprüchen, die Vielschichtigkeit von Machtausübung, der Zwang zur Legitimation von Machtpositionen und die Fragwürdigkeit bernischer Machtentfaltung behandelt werden müssen.
Herausgeberschaft: André Holenstein (unter Mitarbeit von Claudia Engler, Norbert Furrer, Andreas Würgler, Heinrich Richard Schmidt und Johanna Strübin Rindisbacher), Berner Zeiten, Bern (BLMV & Stämpfli) 2006.
Stämpfli Verlag AG, Bern