Vorinstrumentelle Extremhochwasser an oberer Aare, Saane, Emme, Thur und am Bodensee sowie Hochwasser des Rheins in Basel anhand der Basler Wochenausgaben-bücher (Arbeitstitel)
Dissertationsprojekt
Die jährlich wiederkehrenden Hochwasser an den Flüssen des nördlichen Alpenraums sind bis heute ständige Bedrohung für die ufernahen Gemeinden und Siedlungen. Aufzeichnungen, Berichte und bildliche Darstellungen von Überschwemmungen reichen dabei viel weiter zurück in die Vergangenheit als die Daten exakter Messungen, mit denen beispielsweise in der Schweiz flächen- und zeitübergreifend erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert begonnen wurde.
Ziel meines Dissertationsprojekts ist die exakte Rekonstruktion der höchsten Wasserstände und der Spitzenabflüsse extremer Hochwasserereignisse aus der Zeit vor ebenjenen Messungen (der „vorinstrumentellen Periode“) anhand historischer Quellen. Die sich hieraus ergebende lange Verlaufsreihe wird sodann analysiert auf vorherrschende hydrologische Trends im Zeitraum zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Als Teil des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten, interdisziplinären Forschungsprojektes Reconstruction of the genesis, process and impact of major pre-instrumental flood events of major Swiss rivers including a peak discharge quantification untersuche ich in meiner Dissertation die Flussläufe Obere Aare (bis Bern), Saane, Emme, Thur, Eulach und Töss, sowie das Alpenrheintal und den Bodensee.
Darüber hinaus beinhaltet meine Forschung die hydrologische Auswertung der Basler Wochen-Ausgabenbücher, einer zwischen 1400 und 1799 geführten Reihe städtischer Rechnungsbücher. Ziel dabei ist die Erstellung einer Frequenz- und Häufigkeitsanalyse der geringeren, regelmäßigen Überschwemmungen von Rhein, Birs, Birsig und Wiese.