Mobilitätsgeschichte der Schweiz von der Gründung des Bundesstaates 1848 bis ca. ins Jahr 1950
Dissertationsprojekt
Das vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Projekt, das sich in das Forschungsprogramm „Mobilität im schweizerischen Bundesstaat“ eingliedert, stellt unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Rohr die Mobilität ins Zentrum. Dabei werden erstens aktuelle Ansätze der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung im Zeichen des „new mobilities paradigm“ konsequent in die historische Forschung eingebracht. Zweitens wird im Rahmen des Projekts ein neues, auf diesen Ansätzen aufbauendes analytisches Instrumentarium zur historischen Raum- und Mobilitätsforschung formuliert. Drittens sollen durch die konsequente Anwendung historiografischer Methoden und einer Langzeitperspektive auch die sozialwissenschaftliche Empirie und die darauf abstellende interdisziplinäre Theoriebildung befruchtet werden.
Die Untersuchung soll am Beispiel des schweizerischen Bundesstaates seit 1848 erfolgen, welches sich aus mehreren Gründen anbietet: So deckt der Zeitraum seit 1848 sehr gut den fundamentalen Bedeutungswandel ab, den die Mobilität im Rahmen der Entfaltung modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften erfahren hat. Zudem gilt das Verkehrs- und Mobilitätssystem der Schweiz aus einer Aussensicht als vergleichsweise erfolgreich und findet deshalb viel Beachtung. Und schliesslich deutet aus einer Innensicht viel darauf hin, dass der Verkehrspolitik eine wichtige Rolle bei der Verfestigung von staatlichen Strukturen zukam.